Material, Funktionalität und Kompatibilität
Vorab möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass unsere Kettenblätter für herkömmliche Mountainbikes entwickelt sind, und wir keinerlei Erfahrung mit der Verwendung an E-Bikes haben. Aus Sicherheitsgründen können wir von einer eventuellen Verwendung unserer Kettenblätter an E-Bikes nur abraten. Sie sind dafür nicht ausgelegt und getestet.
Mountain Goat Kettenblätter werden handwerklich CNC-gefräst. Das Material ist 7075 Alu. Diese spezielle hoch kupferhaltige Aluminium-Legierung ist nicht nur leicht, sondern auch eine der zugfestesten (Zugfestigkeit F53, 530 N/mm) und härtesten auf dem Markt. Um die Abriebfestigkeit weiter zu erhöhen ist das Kettenblatt zusätzlich fit-to-stress, d.h. angepasst an die spezifische Art der Belastung, anodisiert. Ein Modell ist aus V2A-Stahl.
Präzise Zahnabstände analog zur Kettenteilung gewährleisten geräuscharmen und ruckfreien Lauf der Kette. Die Steighilfen sind gefräst. Durch das hochfeste Material ist das möglich. Damit gibt es kein Ausbrechen vernieteter Steighilfen.
Alle Kettenblätter funktionieren einwandfrei in gemischten Kurbelbestückungen zusammen mit den Kettenblättern anderer Hersteller.
Praxisdauertests
Im Sommer 05 wurde die Idee geboren, das von uns verwendete Material unter Praxisbedingungen bis zum endgültigen Verschleiß zu testen.
Dazu wurde am 25.7.05 ein 20/4 stambecco auf eine XTR FC-M 960 Kurbel montiert und wird seitdem dokumentiert im anspruchsvollen Berggelände gefahren. Benutzt wurden dabei in der Folgezeit nacheinander die unterschiedlichsten Ketten.
(vorher)
Start am 31.7.05 mit einer Alpen-Südquerung, beginnend in Triest, durch Slowenien (Soca), über den Karnischen Höhenweg, Dolomiten- und Brentadurchquerung, Gardasee, Bergamasker Alpen bis Locarno. Über Winter 05/06 war das Kettenblatt ausgebaut.
Am 10.8.06 weiter von Locarno ins Wallis, Großer St. Bernhard, Aosta, Susa (Assietta Kammstraße), Tenda, Ligurische Grenzkammstraße bis Ventimiglia. Dazu zwischenzeitlich drei Bayerwalddurchquerungen und etliche Wochenenden in den Alpen.
Im Dezember 06 sind ca. 100.000 Höhenmeter und 4500 km auf der Kurbeleinheit. Das 20/4 stambecco läuft mit einer neuen Shimano-Kette CN-7701 einwandfrei.
Und so sieht das Kettenblatt nach 100.000 Hm aus:
(Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken)
Nach dieser Strecke war das Kettenblatt in deutlich besserem Zustand als der Testfahrer. 2007 wurde der Test fortgesetzt.
Für alle anderen Kettenblätter liegen noch keine vergleichbar langen Teststrecken vor, weil sie erst später entwickelt wurden. Das 32 eagle und 44 eagle sind seit 2900 km und 66.000 Hm dabei und in ihrem funktionellen Zustand (Zahnform, Schaltverhalten) "wie neu".
Nach weiteren Touren in den Alpen, insbesondere im Wallis, ist der Stand am 30.8.07:
* 142.000 Hm / 5970 km beim 20/4 stambecco
* 108.000 Hm / 4370 km beim 32 eagle und beim 44 eagle
Bei allen Kettenblättern ist an den Zähnen inzwischen etliches von der Hartcoatierung abgetragen, und so hängt schon seit einiger Zeit die Verschleißfestigkeit von der Widerstandsfähigkeit des Kernmaterials ab. Bei gut 120000 Hm hat das 20/4 stambecco den Wechsel von einer Kettenmarke (XTR) auf eine neue Kette anderer Marke (Sram) nicht akzeptiert (Kette hochgezogen). Mit einer neuen XTR-Kette ist es aber gut weitergelaufen. Die leichte Verformung der Zähne, die sich beim 20/4 stambecco bei 100000 Hm angedeutet hatte, hat sich etwas verstärkt, aber noch immer fahren sich alle drei Blätter einwandfrei.
(Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken)
Bei rund 170.000 Hm und 7500 km auf der Kurbeleinheit, großenteils auf dem stambecco gefahren, war das Kettenblatt verschlissen.